Kampagne Unterwegs für Barrierefreiheit 2025
Anlässlich des Protesttags der Menschen mit Behinderung am 5. Mai 2025 hat der DSB Landesverband NRW eine Kampagne gestartet, die Hör-Barrieren zeigen soll oder wie die Barrieren abgebaut wurden.
Bis 11. Mai könnt auch Ihr noch gerne Erlebnisse berichten an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, auch ohne bunte T-Shirts (für deren Förderung wir uns bei der Aktion Mensch bedanken). Wenn Ihr Fotos einsendet, dann bitte nur, wenn sie im Internet veröffentlicht werden können. D.h. alle abgebildeten erkennbaren Personen müssen mit der Veröffentlichung einverstanden sein. Wenn Ihr private Orte fotografiert, holt euch bitte das Einverständnis der Eigentümer, dass sie damit einverstanden sind.
Hier sind unsere Erlebnisse:
Als Pflegelotsin des DSB (Deutschen Schwerhörigenbund) ist Ulrike unterwegs für Barrierefreiheit nicht nur zum Protesttag der Menschen mit Behinderungen. In Beckum gibt es mindestens eine Zahnarztpraxis, die sich von ihr im Umgang mit Patienten und Patientinnen mit Hörbeeinträchtigung hat schulen lassen und das Gelernte vorbildlich umsetzt. Weitere Arztpraxen oder Pflegeeinrichtungen können das gerne anfragen bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Conny freut sich, dass es am Bahnhof eine Fahrgastinformation im Zweisinneprinzip gibt. Aktuelle Informationen zu Verspätungen, Gleiswechsel usw. werden nicht nur mit Lautsprecherdurchsage mitgeteilt, die für Menschen mit Hörbeeinträchtigung meist unverständlich ist, sondern auch schriftlich in der Textanzeige.
Susanne entdeckte eine Sporthalle mit induktiver Ringschleife im Boden. Das ist nicht für alle Sportarten die perfekte Lösung - aber beim Yoga oder der Gymnastik die Anweisungen entspannt und ohne Halsverrenken verstehen zu können, ist ein großer Vorteil. Man kann auch persönliche Zusatztechnik mit dem externen Mikrofon nutzen. Mittlerweile gibt es auch preiswertere Produkte, die gelegentlich sogar von den Krankenkassen finanziert werden - lasst Euch von der EUTB Kreis Düren beraten.
Sandra hat im St. Paulus Dom in Münster gesehen, dass es eine induktive Ringschleife für Hörgerätetragende gibt. Die Anweisungen im Eingangsbereich teilen vorbildlich mit, an welchen Plätzen Menschen mit Schwerhörigkeit das gesprochene Wort störungsfrei und direkt ins Hörgerät oder Cochlea-Implantat übertragen bekommen.
Helmut berichtet, wie im Jahr 2024 das neue Rathaus der Stadt Delbrück feierlich eingeweiht wurde. Bereits in der Planungsphase wurde großer Wert auf Barrierefreiheit gelegt – ein Aspekt, der heute wichtiger denn je ist. Er ist hoch engagiert als beratendes Mitglied im Seniorenbeirat und setzt sich intensiv für die Belange älterer und hörbeeinträchtigter Menschen ein.
Ein Ergebnis dieser vorausschauenden Planung war die Ausstattung des Sitzungs- und Trauungszimmers mit einer modernen, induktiven Ringschleifenanlage. Diese Technik ermöglicht es Menschen mit Hörgeräten oder Cochlea-Implantat, Sprache direkt und klar über ihre Hörhilfen zu empfangen – ohne störende Nebengeräusche. Insgesamt wurden 15 Konferenzmikrofone an den Ringschleifenverstärker angeschlossen, sodass sämtliche Wortbeiträge klar übertragen werden.
Dadurch wird nicht nur ihm die uneingeschränkte Teilnahme an den Sitzungen des Seniorenbeirats ermöglicht, sondern es wird ein starkes Zeichen für Inklusion und Teilhabe in allen Sitzungen und Veranstaltungen gesetzt. Alle Mitglieder des Beirats können die Mikrofone nutzen, und alle Personen mit Hörhilfe dem gesamten Sitzungsverlauf problemlos folgen.
Dies ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Inklusion in kommunalen Einrichtungen konkret umgesetzt werden kann.
Ursula, Sven, Bianca und weitere Aktive mit Höreinschränkungen aus dem Raum Köln haben die Initiative ergriffen, etwas für ihre Kommunikation zu tun. Sie treffen sich wöchentlich online, um Gebärden zu lernen und zu üben. Mit den Gebärdenkenntnissen wollen sie unabhängiger werden von Technik, Dolmetschern oder Barrieren im öffentlichen Raum und sich trotzdem verstehen.
Noch immer sind barrierefreie Angebote für hörbehinderte Menschen im Kulturbereich keine Selbstverständlichkeit. Susanne und Grit haben sich in Bonn umgeschaut – und ausprobiert, was möglich ist:
Im GOP Varieté-Theater konnten sie die Show mithilfe einer Halsringschleife direkt über ihre Hörsysteme mitverfolgen. Auch in der Bundeskunsthalle funktionierte die Technik bei einer geführten Tour. Ihr Fazit: So wird Kultur endlich auch für Menschen mit Hörbeeinträchtigung zugänglich!
Sven und Hendrik vom Deutschen Schwerhörigenbund (DSB) Ortsverein Köln freuen sich, dass der Integrationsfachdienst Köln in seinem Hause in der Lupusstraße den Gertrud-Stock-Saal (hör)barrierefrei ausgestattet hat. Das ist vor allem eine induktive Ringschleife, die das gesprochene Wort direkt und störungsfrei ins Hörsystem überträgt und das Verstehen bei Besprechungen und Veranstaltungen ermöglich. Der Ortsverein nutzt gerne diesen Saal für seine regelmäßigen Treffen und freut sich über Anfragen von interessierten Schwerhörigen und Bezugspersonen, siehe www.dsbkoeln-ev.de.
Bianca und Anke von der Schwerhörigen-Selbsthilfegruppe in Aachen haben im Cineplex Kino Hör-Barrieren gefunden. Es gibt keine drahtlose akustische Übertragungsanlage, die den Ton direkt ins Hörgerät oder Cochlea-Implantat überträgt und das gesprochene Wort verständlicher macht. Auch untertitelte Filme gibt es nur selten. Insider nutzen die App Greta, die zu den gängigen Filmen offline die Untertitel bereitstellt. Tipps dazu in den Gruppentreffen der Selbsthilfegruppe im HGZ (Hörgeschädigtenzentrum) Aachen (https://www.hgz-aachen.de/verein/unsere-gruppen/schwerhoerigentreff).
Bianca, Norbert und Anke von der Schwerhörigen-Selbsthilfegruppe im Hörgeschädigtenzentrum Aachen kennen die induktive Ringschleife im Aachener Dom. Sie wird bei Gottestdienstbesuchen stets zuverlässig eingeschaltet und funktioniert hervorragend. Insider wissen es. Leider gibt es immer noch kein Piktogramm dazu oder Hinweis im Schaukasten!
Anke von der Schwerhörigen-Selbsthilfegruppe im Hörgeschädigtenzentrum (HGZ) Aachen vermisst im DB Reisezentrum am Hauptbahnhof Aachen die Induktionsschleife. Der Verkaufsschalter (Nr.3) war einmal damit ausgestattet mit dem entsprechendem Hinweis/Piktogramm dazu am Anmeldeterminal. Bedauerlicherweise wurde die Schleife wieder außer Betrieb genommen. Es war nicht zu klären, ob es hier zu wenig Bedarf und Nachfragen von Betroffenen gab.
Bianca, Norbert und Anke nutzen gerne die WLAN-Höranlage (Mobile Connect) im Stadttheater Aachen. Sie überträgt den Ton in das mitzubringende Smartphone, auf das man vor Beginn der Veranstaltung eine App herunterladen muss. Diese Prozedur wird seitens des Theaters sowohl auf der Internetseite als auch an der Abendkasse gut beworben und beschrieben. Wer nicht genau weiß, wie man sein Hörgerät bzw. Cochlea-Implantat mit dem Smartphone verbindet, um den Ton dann direkt und störungsfrei ins Hörsystem übertragen zu bekommen, fragt bitte den Hörakustiker oder kommt zu einem Gruppentreffen ins Hörgeschädigtenzentrum (HGZ) Aachen (https://www.hgz-aachen.de/verein/unsere-gruppen/schwerhoerigentreff).
Bianca und Anke von der Schwerhörigen-Selbsthilfegruppe in Aachen freuen sich, dass das neue Stadtmuseum "Centre Charlemagne" induktive Halsringschleifen bereithält, die bei Museumsbesuch bzw. Führungen mit Audioguide an der Eintrittskasse erfragt werden können. Sie werden anstelle des Kopfhörers in die Empfänger der Personenführungsanlage bzw. Audioguides gestöpselt. Wer ein Hörgerät oder Cochlea-Implantat mit "T-Spule" hat, kann den Ton direkt und störungsfrei im Hörsystem hören. Auch ist die Eintrittskasse dort ist mit einer kleinen Induktionsschleife versehen, ein Piktogramm weist darauf hin. Leider ist die vorhandene Anlage nicht laut genug eingestellt. Da sehen sie noch Nachbesserungsbedarf und werden nach Absprache mit den Mitarbeitern noch Kontakt mit der Haustechnik aufnehmen.