Reha Care 2015 in Düsseldorf
Die REHACARE Düsseldorf 2015 ist eine Internationale Fachmesse und Kongress für Rehabilitation - Pflege Prävention – Integration. Ob Mobilitäts- und Alltagshilfen, Hilfsmittel für ambulante oder stationäre Pflege, Kommunikationstechnik, barrierefreie Wohnwelten oder Ideen für Freizeit, Reise und Sport – die REHACARE bietet alles unter einem Dach.
Internationale Aussteller, große und kleine Anbieter rund um diesen Themenkomplexe zeigen in den Hallen ihre Produkte und Lösungen. Über 30 Jahre lang gibt es diese Plattform schon. Zahlreich strömten die Menschen durch die Eingangshalle zu den jeweiligen Themenkomplexen, die sie interessierten. Halle 4 war sehr rollstuhlorientiert. In Halle 3 waren der Landschaftsverband und die Bundesagentur für Arbeit angesiedelt und dort fanden die öffentlichen Vorträge statt. Spezielle Themenvorträge (Arbeit und Beruf, Hirn-Auge-Ohr, Sport-Spaß-Kultur usw.) gab es in anderen Räumen.
Reha Care Große OhrenFür uns Hörgeschädigten war die Halle 5 der Anlaufpunkt. Von Telesign über die Deutsche Gesellschaft der Hörgeschädigten, Deutsche Tinnitus-Liga, Deutscher Schwerhörigenbund (DSB), Deutsche Hörbehinderten Selbsthilfe (DHS), Deutschen Cochlear Implant Gesellschaft bis hin zum Hörgeräte-Akustiker Bagus aus Essen war der Themenpark für viele eine Anlaufstelle. Der DSB und die Gesellschaft der Hörgeschädigten waren an einem Stand organisiert und aus den Vereinen kamen zahlreiche Mitglieder zur Unterstützung. Gespräche wurden gesucht, manchmal mit Störschall doch schwierig, aber nicht unmöglich. Eine kleine induktive Höranlage stand zur Verfügung. Der Stand wurde gut besucht. Die Klientel bestand aus den Betroffenen, Schwerbehindertenvertretungen und Angehörigen.
Die Schwerpunkte der Kurzberatungen umfassten die Weitergabe der Ortsvereinsadressen und des Flyers der T-Spule, ferner den Umgang mit dem hörgeschädigten Menschen. „Jetzt wird das Hören immer schwieriger“ erzählte mir eine junge Frau. „Ich hatte bisher so wenig Zeit, mich darum zu kümmern!“ Angehörige von älteren Hörgeschädigten kamen zu uns und stellten die typische Frage: „Meine Mutter/ mein Vater tragen ihr Hörgerät nicht, was kann ich machen? Woran liegt das?“
Einige Nichtbetroffene kamen auch zum Stand. Für sie war das Fingeralphabet ein magischer Anziehungspunkt. Auch für sie gab es Aufklärung, z. B. über die Unterschiede zwischen Gehörlosigkeit und Schwerhörigkeit und darüber, dass man als Hörgeschädigter nicht unbedingt auch Gebärdenkompetenz aufweist. Da kam auch immer die Frage, ob die Gebärdensprache, die auch Dialekte hat, nicht einheitlich sein sollte? Auch hier konnten wir aufklären. Für Interessierte empfahl ich eine kleine kostenlose App: Spread Sign. Sie zeigt auf dem Handy oder auf dem Computer die Gebärden aus verschiedenen Ländern an.
Unser Nachbarstand war der von der Deutschen Cochlear Implant Gesellschaft mit dem CI-Motto: „Taub und trotzdem hören.“ Die DCIG zeigte das Innenleben des CIs und konnte so die Aufmerksamkeit der Besucher für sich gewinnen. Es ist halt doch sehr beeindruckend, wenn man die kleine, 3 mm große Windung der Elektrode sieht. Nebenan war Telesign, ReaCom, Loor Ens. Die Messe war gut besucht und insoweit ein Erfolg, als man doch an diesem Tag insgesamt ca.80 Besucher mit diversen Fragen und Kurzberatungen informieren konnte.
Dagmar Bendel